Tacos und Guacamole, ein Avocado-Dip, geniessend, verteilen wir Haltungsnoten.
Über uns kreisen Braunpelikane, Nahrung in den Wellen suchend.
Spektakulär sind ihre Sturzflüge aus einer Höhe von bis zu 20 Metern.
Vor dem Eintauchen ins Meer vollziehen sie eine kurze Drehung nach links und pressen ihre Flügel, welche eine Spannbreite von ca. 2 Metern haben, an ihren schmalen Körper. Dieser scheint hauptsächlich aus einem riesigen Schnabel zu bestehen.
Der Pelecanus occidentalis wiegt bei einer Körpergrösse von ca. 120 Zentimetern lediglich 3 Kg.
Ich bewundere die Eleganz beim Segeln und die Dynamik beim Abheben in die Luft.
Bis zu vier Pelikane segeln miteinander, um sich dann gleichzeitig auf die schwimmende Beute zu stürzen.
Ein junger Mann leistet Sisyphusarbeit am nahen Strand.
Alleine versucht er einen Strandabschnitt von ca. 100 Metern Länge vom dichten Braunalgenteppich zu befreien, welcher eine Höhe von einem halben Meter aufweist.
Während er seine Karrette mit dem Sargassum belädt, liefern die Wellen Nachschub.
Der Golftang belastet das Strandleben. Wir TouristInnen, auftretend in Scharen, das Ökosystem und die Infrastruktur in Tulum, welches aus allen Nähten zu platzen scheint.
Dieser Ort und seine traumhaft schönen Strände, vom Dschungel umfangen, sind ein Hotspot auf Yucatán.
Dies scheinen bereits die Mayas geahnt zu haben.
Ihre Stadt bauten sie strategisch geschickt auf den Klippen über dem karibischen Meer.
Majestätisch thronen die Überbleibsel des Schlosses am höchsten Punkt.
Auf vielen historisch interessanten Ruinen dösen heute Leguane, lassen die Touristengruppen von 8 bis 16 Uhr scheinbar unbeeindruckt an sich vorbeiziehen.
Nahe bei den Maya-Ruinen, noch befinden sie sich ein wenig ausserhalb von Tulum, ragen moderne Bauruinen in den Dschungel hinein.
Auf ca. 10 Kilometer Länge reihen sich Hotels, Beachclubs, Restaurants, Boutiquen der Küste entlang, es la zona hoteleria.
Etliches steht leer, ist zum Verkauf ausgeschrieben.
Eine schmale Strasse verbindet Tulum mit der Hotelzone. Lastwagen, Taxis, Roller, Pedalende, Spazierende und Schlaglöcher teilen sich diese.
Konzentration ist gefordert, se requiere concentración.
Das Ehepaar aus Helvetien entspricht weniger der Norm der Sonnenhungrigen an den Stränden.
Einerseits hebt es den Altersdurchschnitt beträchtlich an, andererseits zieren keine gestochenen Kunstwerke die Körper von Frau und Mann.
Meine Geliebte wähnt sich hier nicht mehr in Mexiko, mehr in Nordamerika.
Wir schlossen Kontakt mit Linda und JK aus Seattle. JK heisst tatsächlich JK, besucht Mexiko das fünfzigste Mal.
2 Monate im Jahr amtet er als Kapitän vor Kodiak Island in Alaska, Lachse fangend. Den Rest des Jahres reist er, treibt Sport.
Wenn ihm in Seattle sein riesiges Haus und der Garten, er umfasst eine Hektare, zu eng werden, reist er nach Kodiak Island, wo er mehr Ellbogenfreiheit hat. Auf dieser Insel leben ca. 13’000 Menschen und etwa 3000 Kodiakbären.
Für Linda ist es zu wild und zu einfach dort.
Der Schreibende vermutet, dass die Partyhungrigen in Tulum auf ihre Kosten kommen.
Seine Partnerin und er zogen es vor abends auf der Dachterrasse ihres Hotel der Sonnen beim Einnicken zuzuschauen und den Geräuschen des Dschungels zuzuhören.
Todo tiene su tiempo, alles hat seine Zeit.
Langsam ist es Zeit wieder aufzubrechen.
Adiós Tulum.
5. Februar 2023
Lieber Markus,
Danke dass ich wieder ein wenig mit euch Ferien machen durfte.
Es ist so schön einzutauchen in diese Stimmungen.
herzlich Cécile
Lieber Markus
Vielen Dank für die präzisen karibischen Eindrücke.
Ich bekam gleich ein wenig warm. Lieben Fast-Fasnachtsgruss
Beat